Verkehrsmittel auf Kuba und warum ihr keinen Leihwagen mieten solltet Ein wichtiges und umfangreiches Thema, das wir etwas ausführlicher behandeln werden. Update Oktober 2018 Ich habe lange über einen Mietwagen nachgedacht. Zumal ich nicht nur in Havanna bleiben wollte, sondern mir auch die Umgebung, incl. eines Trips nach Varadero, ansehen wollte – und habe. Mein persönlicher Ratschlag betreff des Mietwagens: vergesst es schnell wieder. Es ist nicht nur unverhältnismäßig teuer, auch die Bedingungen sind für uns sehr umständlich, kompliziert, undurchschaubar. Es ist viel von Abzocke bei der Rückgabe die Rede, Problemen mit der Versicherung, teuren Zusatzkosten usw. usw. Wenn man ins Net nach Angeboten sucht, kommt man drauf, dass die preislich alle in etwas gleich (hoch) liegen und bei den Bedingungen fragt man sich, ob sie sie noch alle haben. Man kann nur hoffen, dass sich das mit der Öffnung allmählich bessert. Zudem muss man immer und überall auf den Wagen aufpassen, ratsam ist es, einen Cubi für ca. 3 CUC/Nacht anzuheuern, der nachts drauf aufpasst. Man bekommt leicht abgeschraubt, was irgendwie erreichbar ist, incl. der (nicht versicherbaren) Reifen und der Felgen. Nachts fahren ist risikoreich, auch wenn die Straßen in Havanna selbst eigentlich ganz gut sind; von gelegentlichen Schlaglöchern mit ungeahntem Ausmaß oder Baustellen, die überhaupt nicht gesichert oder gekennzeichnet sind, ganz zu schweigen. Auf den Autobahnen (um Havanna herum i.d.R. ebenfalls gut in Schuss) “trifft” man zudem ständig auf irgendwelche Hindernisse und Gefahren, an die wir schlicht nicht gewöhnt sind… wer rechnet schon damit, dass Kühe oder Pferde – herdenweise oder vereinzelt – auf der Fahrbahn stehen oder Eselskarren oder alle möglichen Vehikel unbeleuchtet über die Autobahn kriechen?!
Besser, man LÄSST sich fahren, das ist stressfrei, ungefährlich, da die Fahrer alles das gut kennen, man findet, was man sucht, sofort (keine Beschilderung von was auch immer ist normal), billiger und man sieht auch noch was von der Gegend.
Es gibt also bessere Lösungen, wenn man beweglich sein will, als einen Mietwagen, wie und wo auch immer. Bei Kosten für ein Leihauto, die bei Licht betrachtet incl. der nötigen Versicherungen kaum mit unter 100 USD/Tag zu Buche schlagen, hier hat man aber noch kein tolles Automodell und die Benzinkosten sind auch noch nicht dabei, fällt es leicht, für alle Strecken ein Taxi zu nehmen oder manchmal mit dem Bus zu fahren. Letzteres mit Einschränkungen. Mehr dazu in diesem Kapitel. Man spart unterm Strich auf jeden Fall viel Geld und Nerven, wenn man auf den Mietwagen verzichtet, auch, wenn man öfter unterwegs ist. 100 CUC/Tag muss man nämlich mit dem Taxi erst mal verfahren – das kriegt man kaum hin. Auch nicht, wenn man sich anstrengt… Fangen wir mit Havanna an. Das Mittel der Wahl ist klar das Taxi. Es gibt legale Taxis und illegale. Alles, was als Taxi gekennzeichnet ist, ist legal, genau wie bei den Casas. Im Unterschied zu denen ist es aber normalerweise kein Problem auch illegale Taxen zu nutzen – deren Besitzer verdienen sich schlicht durch die Mitnahme von Touris hier und da ein paar CUC dazu, die auf der Isla wirklich jeder gut gebrauchen kann.
Da sind zum einen natürlich die Oldies, die “neuesten” unter ihnen dürften Baujahr 1959 sein, das Jahr, in dem Fidel und die Revolution das menschenverachtende, ausbeuterische Batista Regime von der Insel jagte. Ab da wurde nichts mehr importiert an Autos. Es gibt allerdings auch viele Vehikel, die bei der Machtübernahme Castros schon alt waren – auch die fahren zum großen Teil noch! Solche Autos kennen wir nur aus Museen oder alten, wirklich sehr alten Filmen. Und sie sind auch innen doch schon noch größer als die neuen Blechkisten. Dabei ist original an dieses Autos meist nur die Karosserie incl. des Armaturenbretts – alles andere ist nachträglich eingebaut und weil es keine Original Ersatzteile gibt, wird improvisiert. Die Motoren sind meist russischer Fabrikation, oft Lada, die sind robust und stark, aber hören sich in diesen Wagen oft wie Trecker an. Oder auch japanischer Herkunft, Mitsubishi ist beliebt (oder halt erhältlich). Ebenfalls die Getriebe, man hört oft die Bezeichnung “Volkswagen” oder “Audi”. Es gibt auch Totalnachbauten, nachgebaut wird einfach alles.
Die schönsten Oldies sind für Rundfahrten mietbar. In Havanna z.B. direkt am Capitolio, man wird für 30 CUC/h durch die Stadt gefahren. Das hat was, besonders bei schönem Wetter in einem Cabriolet, das oft deutlich älter ist, als man selbst. Habe ich selbstverständlich auch gemacht, später mehr dazu, ich nehme Euch natürlich mit Wenden wir uns schließlich den Reisen innerhalb Kubas zu. Es gibt ein Streckennetz für Busse auf der Insel, das Unternehmen heißt Viazul. Schaut auf deren Homepage. Alles in allem scheint diese Möglichkeit wenig praktikabel, denn die Busse fahren nicht wirklich nach Plan, reservieren ist schwierig und die Fahrten dauern unverhältnismäßig lang. Z.B. Havanna – Santiago 14 Stunden, wobei man ordentlich durchgerüttelt wird. Ich habe ein Backpackerpärchen getroffen in Havanna, junge Leute, die hingen dort fest, weil die Busse auf zwei Tage ausgebucht waren. Allenthalben kürzere Strecken, z.B. nach Varadero, sollten machbar sein. Das one way Ticket für diese Strecke kostet nur 10 CUC. Nehmt was Warmes zum drüberziehen mit, die Busse sollen teils eiskalt klimatisiert sein.
Ich habe das nicht probiert, es ist mir zu umständlich und zeitraubend, zumal ich viel Gepäck habe und es bequem liebe. Nach Varadero sind one way Taxi Preise um die 90 realistisch, es geht auch billiger, wenn man hart handelt. Ich habe 90 bezahlt, die Fahrt geht ziemlich fix, etwa 90 – 120 Minuten, es sind um die 130 Kilometer (map), die Straßen sind gut.
Busfahren müsst Ihr also selbst ausprobieren, ich kann da verlässlich nichts zu sagen. Das gleiche gilt für Flüge; bevor ich mich in einen Bus nach Santiago (map) setzen würde, würde ich einen Flieger sicher bevorzugen. Habe Round Trip Preise um die 250 € gegoogelt bei cubajet. Keine Ahnung, was die an Gepäck erlauben und was es zusätzlich kostet, wenn man mehr hat. So was kostet in Kuba eher mehr als weniger für Touristen. Wie man hört, sind die auch nicht die Pünktlichsten, reservieren würde ich zudem auf jeden Fall rechtzeitig. Trotzdem sind schon Leute nicht mitgenommen worden, weil die Kiste voll war. Wer in Kuba Busse und/oder Inlandsflüge nutzen will, sollte idealerweise Zeit mitbringen, flexibel sein und nicht zu viel Gepäck haben. Ausserhalb Havannas wird es schwieriger aber auch interessanter mit den Verkehrsmitteln. Not macht erfinderisch.
Update Oktober 2018:
Tipp von Lars: Wenn man das Risiko eingeht und sich einen Leihwagen mietet, kann man die Insel aber auf eigene Faust erkunden. Oft entstehen dadurch unvergessliche Erlebnisse. Tipp von Mario: Klar lohnt sich ein Mietwagen nicht, wenn man eine “Homebase” in Havana hat (ist aber auch genauso Unsinn in New York mit nem Auto rumzufahren) Es ist eh einfacher den Hop-on-hop-off Bus dort zu nehmen. Aber sobald man von Ort zu Ort fährt und sich dort ne Casa sucht, macht das Sinn. Ein befreundetes Päarchen hat das so gemacht (und die waren knappe 4 Wochen unterwegs… 100$*21= 2100$? Könnt mir bei den 2 Hippies nicht vorstellen, dass sie die Kohle in nen Auto stecken und nicht in was sinnvolleres (2100$/50$ =52 Tauchgänge )). Außerdem hat man den Vorteil, dass man überall mal anhalten kann. Die Autopistas sind halt solala, klar. Aber mit bissel Schlaglöchern ausweichen geht das (außerdem sind die meistens eh recht leer). Und dass sich Einheimische an Autos zu schaffen machen? Nen großes Gerücht, wirklich. Ja, es kommt oft und gerne vor, dass man mal übers Ohr gehauen wird bei anderen Sachen (oder der Versuch unternommen wird (Stichwort: “Cooperativa de Tobacco”)) – und das auf ne fast liebevolle Weise, dass man sagt “ach, was solls” – aber Diebstahl am Auto? Und was die Busse angeht: Ich war damals nur mit Bus unterwegs. Hab in den Viazul-Bussen (generell für alle Strecken benutzt) immer einen Platz bekommen (Uhrzeiten aufschreiben, entweder am Vortag oder ne Stunde vorher das Ticket kaufen). Die waren auch extremst pünktlich… Und unbequem waren die jetzt nicht (mehr Fahrzeuggewicht -> Über Schlaglöcher drüberfahren.. da merkt man nichts). Halt genauso wie alle anderen Busse in Lateinamerika (Ausgenommen Colectivos und Chickenbusse natürlich)
Wichtig! Gerade auf Kuba ist es wichtig die Energieversorgung Eurer Tablets, Smartphones und Laptops sicherzustellen. In unserem Oneandahalfman-Shop findet Ihr eine grosse Auswahl an Reisezubehör, u.a. diesen Retro Style USB Rucksack. Der USB Anschluss aussem am Rucksack ermöglicht Smartphones etc. während ihr diese benutzt per Powerbank aufzuladen und weiterzubenutzen, sollte das Akku unterwegs schwächelt. Den Rucksack findet Ihr in unserem Shop: https://bit.ly/2Owj4F2
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In Kuba ist die Verkehrssituation wirklich mehr als chaotisch. Da ist es wirklich besser wenn man auf ein Mietauto verzichtet.
Besten Dank für den interessanten Artikel.
Kuba ist wirklich ein sehr schönes Land. Dort gibt es auch sehr begehrte Ferienhäuser.
Ich danke Ihnen für den tollen Artikel.
Mit besten Grüßen,
Paul
In Anbetracht der Verkehrssituation auf Kuba, sollte man keineswegs einen Leihwagen mieten. Viele Leihwagen sind dort auch in sehr schlechtem Zustand.
Beste Grüße,
Peter
Kuba ist ein sehr interesantes Land allein schon wegen den tollen Autos die da herum fahren.
Es ist ein schöner Bericht und sehr Informatif. Man sollte sich wirklich genau überlegen ob man sich ein Auto leiht.
Andreas Maul kürzlich veröffentlicht…Felgenreiniger Test Vergleich: Lidl W5 Felgenreiniger vs. Aldi Auto XS Felgenreiniger
Besonders bei den günstigen Taxikosten. Das selbe wie in China. Kreuz und quer durch die Stadt für umgerechnet 3 Euro. Ausserdem muss man dann nicht lange einen Parkplatz suchen. Die chinesischen Städteplaner haben noch vor 10 Jahren nicht mit der rasant steigenden Anzahl der PKWs gerechnet. Da gehen Nerven drauf bei der Parkplatzsuche.
Wenn man das Risiko eingeht und sich einen Leihwagen mietet, kann man die Insel aber auf eigene Faust erkunden. Oft entstehen dadurch unvergessliche Erlebnisse.
Beste Grüße,
Lars von http://www.waschpark-stuhr.de
Das stimmt auch wieder 😉
Kann dem leider nicht zustimmen.
Klar lohnt sich ein Mietwagen nicht, wenn man eine “Homebase” in Havana hat (ist aber auch genauso Unsinn in New York mit nem Auto rumzufahren) 😉 Es ist eh einfacher den Hop-on-hop-off Bus dort zu nehmen. Aber sobald man von Ort zu Ort fährt und sich dort ne Casa sucht, macht das Sinn. Ein befreundetes Päarchen hat das so gemacht (und die waren knappe 4 Wochen unterwegs… 100$*21= 2100$? Könnt mir bei den 2 Hippies nicht vorstellen, dass sie die Kohle in nen Auto stecken und nicht in was sinnvolleres (2100$/50$ =52 Tauchgänge 😉 )). Außerdem hat man den Vorteil, dass man überall mal anhalten kann. Die Autopistas sind halt solala, klar. Aber mit bissel Schlaglöchern ausweichen geht das (außerdem sind die meistens eh recht leer). Und dass sich Einheimische an Autos zu schaffen machen? Nen großes Gerücht, wirklich. Ja, es kommt oft und gerne vor, dass man mal übers Ohr gehauen wird bei anderen Sachen (oder der Versuch unternommen wird (Stichwort: “Cooperativa de Tobacco”)) – und das auf ne fast liebevolle Weise, dass man sagt “ach, was solls” – aber Diebstahl am Auto?
Und was die Busse angeht:
Ich war damals nur mit Bus unterwegs. Hab in den Viazul-Bussen (generell für alle Strecken benutzt) immer einen Platz bekommen (Uhrzeiten aufschreiben, entweder am Vortag oder ne Stunde vorher das Ticket kaufen). Die waren auch extremst pünktlich… Und unbequem waren die jetzt nicht (mehr Fahrzeuggewicht -> Über Schlaglöcher drüberfahren.. da merkt man nichts). Halt genauso wie alle anderen Busse in Lateinamerika (Ausgenommen Colectivos und Chickenbusse natürlich)
Es gibt halt immer mehrere Möglichkeiten und natürlich soll es jeder so machen wie er es möchte 😉
War in Varadero, denke nun über Havanna nach. Zunächst wollte ich wissen, ob man da problemlos zu Stränden kommt. Da hast Du einen hilfreichen Beitrag verfasst.
Aber was jetzt die Mobilität angeht, komme ich nicht weiter.
Könntest Du nicht ausführlicher schreiben, wie es aussieht? Wohin kommt man mit Zügen und was kostet das alles…
Ich bin weiblich und Alleinreisende. Meine Angst ist natürlich, irgendwo in der Pampa steckenzubleiben. Bin auch low-budget-traveller. Mal eben so ein Taxi ginge nicht oft.
Hallo Susanne, seit Februar 2018 gibt es in Havanna eine neue Expressbuslinie. Für einen Preis von 5 Pesos wird der Stadtteil Habana del Este mit dem Revolutionsplatz in Vedado zu Stoßzeiten verbunden. Wie die Nachrichtenagentur ACN meldet soll der Express-Bus vor allem für Pendler interessant sein. Eine weitere neue Linie verbindet bereits seit Dezember das Viertel Micro X in Alamar mit dem Stadtzentrum.
Nach Informationen der Transportdirektion von Havanna soll die neue Schnellbuslinie in der Nähe des 18-stückigen Hochhauses von Alamar starten und in der Calle G (zwischen 27 und 29) in Vedado enden. Haltestellen sind unter anderem bei der Villa Panamericana, auf Höhe des Krankenhauses Salvador Allende sowie in der Avenida de los Presidentes (Calle G) vorgesehen.
Die Express-Route wird wochentags von Montag bis Freitag zwischen 6 Uhr 30 und 8 Uhr 30 am Morgen sowie zwischen 16 Uhr 30 und 18 Uhr 30 am Abend bedient, jeweils im 10-Minuten-Takt.
Touristen bezahlen bei der Benutzung von Bussen in Havanna deutlich höhere Fahrpreise als Einheimische. Dies liegt vor allem an der Währung – während die Bewohner Havannas mit CUP (Kubanischer Peso) bezahlen, erhalten Touristen beim Umtausch den CUC (Konvertibler Peso). Durch die entsprechenden Umrechnungen erhöht sich der Preis für Ausländer bzw. Touristen.
Eine gute Informationsquelle ist das Kubaforum: http://www.kubaforen.de Dort gibt es eine Rubrik:
Kubaflüge/Kubareisen/Kreuzfahrtschnaeppchen/Hotels/Mietwagen/Transfers/Busverbindungen/Rundreisen/Tauchen und vieles mehr..
Wenn Du weitere Fragen hast, schreib einfach einen weiteren Kommentar
Liebe Grüsse
Dirk
Toll geschrieben. Danke!!